Fachkräfte des Dortmunder Jugendamtes schicken ihre Anfragen bitte an:
anfragen@koordinierungsstelle-dortmund.de
Für alle weiteren Anliegen wenden Sie sich bitte an:
dialog@koordinierungsstelle-dortmund.de
Die Koordinierungsstelle für sog. Systemsprenger*innen Dortmund (KoSyDo) versteht sich als beratende und koordinierende Institution bei systemherausfordernden Fällen der Kinder- und Jugendhilfe. Ziel ist es, ein gemeinsames Fallverstehen zu entwickeln und darauf aufbauend Hilfen zu installieren, die den Fachkräften des Dortmunder Jugendamtes Handlungssicherheit bieten und vom jungen Menschen angenommen werden. Um das zu erreichen, beteiligen wir die jungen Menschen und ihre Familien/Bezugspersonen konsequent an dem Prozess. Grundlage unserer Aktivitäten ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Personen und Institutionen. Dabei unterstützen die Mitarbeitenden der Koordinierungsstelle die fallzuständige Fachkraft des Jugendamtes Dortmund im Einzelfall und gründen unter anderem ein begleitendes Team an interdisziplinären, fallbeteiligten Fachkräften um das System des jungen Menschen, das sogenannte „Team auf Zeit“ (TaZ).
Darüber hinaus unterstützt die Koordinierungsstelle die Jugendhilfedienste kurzfristig im Rahmen der Krisenintervention und kann hier bei Bedarf innerhalb des Projektes „Dortmunder Weg“ auf Ressourcen des „Kriseninterventionsteams“ der ECHT-Jugendhilfe zurückgreifen. Die Begleitung des jungen Menschen in der akuten krisenhaften Situation kann sowohl als unterstützender Einsatz in einem bestehenden fragilen Setting erfolgen, wie auch als aufsuchende Arbeit oder bis hin zu einer umfänglichen Begleitung mit Übernachtungsangeboten.
Unser Angebot
Koordinierend, beratend und begleitend stehen wir dem jeweiligen System des jungen Menschen zur Verfügung. Die Fallverantwortung verbleibt hierbei während des gesamten Prozesses beim zuständigen Jugendhilfedienst in Dortmund. Wir
• sammeln Informationen und Erkenntnisse aller am Fall beteiligten Personen und Institutionen.
• führen diese für ein gemeinsames Fallverstehen zusammen, das wir mit den Fachkräften in einem „Team auf Zeit“ erarbeiten.
• begleiten die Fachkräfte dabei, neue Perspektiven einzunehmen und eine gemeinsame Haltung zu entwickeln.
• erstellen eine erweiterte sozialpädagogische Diagnostik.
• gestalten entlastende/ergänzende Angebote für den jungen Menschen und das System, bei Bedarf mit dafür vorgehaltenen Fachkräften (Kriseninterventionsteam).
• erarbeiten gemeinsam mit den Beteiligten Perspektiven für ein individuelles, bedarfsgerechtes Hilfesetting im „Team auf Zeit“.
• stellen die Beteiligung der jungen Menschen und ihrer Familien/Bezugspersonen bei der Erarbeitung von Angeboten sicher.
• bilden eine Verantwortungs- und Risikogemeinschaft rund um den jungen Menschen („Team auf Zeit“).
• koordinieren dieses „Team auf Zeit“ als langfristig angelegte Prozessbegleitung.
Unsere Haltung
Unsere Arbeit basiert insbesondere auf folgenden Leitsätzen und Werten:
• Jeder junge Mensch hat ein Recht auf gesellschaftliche Teilhabe und Hilfen zur Erziehung.
• Jedes Verhalten ist subjektlogisch begründbar. Unsere Aufgabe ist es, den guten Grund (an)zuerkennen.
• Kein junger Mensch verliert sein Recht auf Bildung, Erziehung und Gesundheit.
• Wir nehmen die Herausforderung im Umgang mit sog. Systemsprenger*innen in einer Verantwortungs- und Risikogemeinschaft wahr.
• Vor der Lösungsstrategie steht das Fallverstehen.
• Durch die Beteiligung des jungen Menschen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird eine Stabilisierung des Systems möglich.
Zielgruppe
Die Koordinierungsstelle wird ausschließlich in Fällen hinzugezogen, die in der Zuständigkeit des Dortmunder Jugendamtes liegen. Es geht dabei um junge Menschen, für die bisher keine passende Lösung gefunden werden konnte und die bereits mehrfach den Abbruch von Hilfen erfahren mussten. Strukturelle Versorgungslücken kennzeichnen die Biografie der jungen Menschen ebenso wie Symptomatiken, die als herausfordernd erlebt werden, wie z.B.:
• Schwierigkeiten in Gruppenzusammenhängen
• Selbst- und fremdgefährdendes Verhalten
• Delinquenz
• Missbräuchlicher / riskanter Substanzmittelgebrauch
• Schuldistanz und / oder kein Platz in geeigneter Schulform verfügbar
• Diagnostizierte psychiatrische Krankheitsbilder oder ein ungeklärter psychiatrischer Bedarf
• Ablehnung der Erwachsenenwelt
Das Team
Grundlegend ist die paritätische Gestaltung durch Fachkräfte von zwei freien Trägern und dem Dortmunder Jugendamt. Erstmalig in Dortmund wird ein Projekt in einer solchen Konstellation durchgeführt. Die Koordinierungsstelle besteht aktuell aus drei Fachkräften:
Wir sind für Sie da und beraten Sie gern.
Für Fallanfragen bitten wir die fallzuständigen Sachbearbeiter*innen des Jugendamtes, den Kontakt über die nachfolgend benannten Wege aufzunehmen.